Vermeiden Sie diese 5 Fehler bei der Wundversorgung – Infektionsgefahr!
Wundversorgung ist ein entscheidender Bestandteil der Ersten Hilfe – besonders bei Schnitt- und Platzwunden, die im Alltag schnell passieren können. Ob zerbrochenes Glas, ein scharfes Messer oder ein Sturz: Die richtige Wundversorgung kann Infektionen und Komplikationen effektiv verhindern. In diesem Beitrag erfährst du Schritt für Schritt, wie eine sichere und hygienische Versorgung funktioniert – und welche 5 häufigen Fehler du unbedingt vermeiden solltest.
Unterschied zwischen Schnitt- und Platzwunde
Wunde ist nicht gleich Wunde. Die Wundversorgung richtet sich nach der Art der Verletzung.
Schnittwunde
Eine Schnittwunde ist eine glatte, scharfrandige Hautverletzung – oft verursacht durch Messer, Glas oder Metall. Tiefe Schnitte können stark bluten und im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein.
Platzwunde
Eine Platzwunde entsteht durch stumpfe Gewalt. Sie ist unregelmäßig, oft mit Gewebeschäden und Quetschungen verbunden – ebenfalls ein Fall für sorgfältige Wundversorgung.
Warum ist richtige Wundversorgung so wichtig?
Offene Wunden sind Eintrittspforten für Bakterien, Viren und Pilze. Eine infizierte Wunde kann zu Sepsis oder Tetanus führen. Deshalb ist eine strukturierte, hygienische Wundversorgung lebenswichtig.
So gehst du bei der Wundversorgung richtig vor
1. Selbstschutz und Vorbereitung
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Hände gründlich waschen oder desinfizieren
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Sterile Einmalhandschuhe verwenden
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Material bereitlegen: sterile Kompressen, Mullbinden, Desinfektionsmittel, Pflaster, Pinzette
💥 Fehler Nr. 1 – Keine oder mangelhafte Händehygiene:
Ohne Händewaschen oder Handschuhe überträgst du Keime – selbst wenn die restliche Wundversorgung korrekt ist.
2. Ersteinschätzung der Wunde
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Lage und Tiefe prüfen
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Art der Blutung (sickernd vs. pulsierend)
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Fremdkörper nicht entfernen – stabilisieren!
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Bei alten Wunden: auf Entzündungszeichen achten
3. Wundreinigung (nur bei kleinen, oberflächlichen Wunden)
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Mit Trinkwasser oder steriler NaCl-Lösung spülen
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Keine Seife, kein Alkohol oder Wasserstoffperoxid verwenden
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Wunde mit steriler Kompresse trocken tupfen
💥 Fehler Nr. 2 – Wunden unterschätzen oder ignorieren:
Schon kleine Schnitte können gefährlich werden, wenn die Wundversorgung vernachlässigt wird.
💥 Fehler Nr. 3 – Falsche Reinigung mit Alkohol oder Seife:
Diese Substanzen schädigen das Gewebe und erhöhen das Infektionsrisiko.
4. Desinfektion der Wundumgebung
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Nur die Haut rund um die Wunde desinfizieren
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Einwirkzeit beachten (mindestens 30 Sekunden)
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Nicht pusten oder anhauchen!
5. Abdeckung und Schutz der Wunde
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Sterile Kompresse auflegen
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Fixierung mit Mullbinde, Pflaster oder elastischem Verband
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Kein Druckverband bei kleinen Wunden
💥 Fehler Nr. 4 – Ungeeignete Abdeckung oder falscher Druck:
Stofftaschentücher oder zu enge Verbände behindern die Heilung.
6. Maßnahmen bei starker Blutung
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Direkter Druck mit steriler Kompresse
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Druckverband bei anhaltender Blutung
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Extremität hochlagern
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Notruf (112) bei starker oder pulsierender Blutung
7. Ärztliche Abklärung notwendig bei:
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Wunden größer als 2 cm oder sehr tief
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Verletzungen im Gesicht, an Gelenken oder Händen
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Verdacht auf Sehnen- oder Nervenverletzung
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Fremdkörper in der Wunde
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Wunden durch Bissverletzungen
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Unklarer Tetanusschutz
8. Beobachtung und Nachsorge
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Verband täglich kontrollieren
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Anzeichen einer Infektion beobachten
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Bei Rötung, Schmerz oder Eiter: ärztliche Hilfe aufsuchen
💥 Fehler Nr. 5 – Keine Nachsorge und Impfkontrolle:
Selbst die beste Erstversorgung nützt nichts ohne konsequente Nachsorge und Impfstatus-Prüfung.
9. Infektionsschutz durch Impfstatus und Hygiene
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Umgebung sauber halten
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Keine unnötige Berührung der Wunde
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Auf Hygienemaßnahmen bei medizinischer Hilfe achten
10. Besonderheiten bei Kindern und älteren Menschen
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Kinder: emotional beruhigen, schnelleres Infektionsrisiko beachten
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Ältere: langsame Heilung, schwächeres Immunsystem
Fazit: Richtig handeln bei der Wundversorgung rettet Leben
Richtig versorgte Wunden heilen schneller und ohne Komplikationen. Wer diese 5 typischen Fehler bei der Wundversorgung kennt und vermeidet, schützt sich und andere vor Infektionen und Spätfolgen.
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