Nasenbluten stoppen – Wann es gefährlich wird, was hilft und wie Sie richtig reagieren
Nasenbluten – fast jeder Mensch erlebt es mindestens einmal im Leben. Mal tropft es plötzlich, mal fließt es heftig. In den meisten Fällen ist es harmlos, doch manchmal kann ein blutendes Nasenloch auch ein Warnzeichen sein. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Nasenbluten stoppen, was mögliche Ursachen sind und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten. Außerdem zeigen wir, warum ein Erste Hilfe Kurs sinnvoll ist, um im Ernstfall sicher reagieren zu können.
Was ist Nasenbluten eigentlich?
Medizinisch wird Nasenbluten als Epistaxis bezeichnet. Dabei handelt es sich um das Austreten von Blut aus einem oder beiden Nasenlöchern. Die Schleimhäute in der Nase sind sehr gut durchblutet – besonders das sogenannte Locus Kiesselbachii, ein Gefäßgeflecht in der Nasenscheidewand. Schon kleinste Verletzungen können ausreichen, um Blutungen auszulösen.
Nasenbluten stoppen – Die wichtigsten Sofortmaßnahmen
Wenn es in der Nase zu bluten beginnt, geraten viele Menschen in Panik. Doch mit der richtigen Soforthilfe lässt sich Nasenbluten stoppen – oft sogar innerhalb weniger Minuten.
So gehen Sie vor:
Ruhe bewahren: Hektik erhöht den Blutdruck und kann das Bluten verstärken.
Aufrecht sitzen: Der Oberkörper sollte aufrecht gehalten werden, leicht nach vorne gebeugt. So kann das Blut abfließen und gelangt nicht in den Rachen.
Nicht den Kopf nach hinten legen! Das Blut läuft sonst in den Magen und kann Übelkeit oder Erbrechen auslösen.
Nasenflügel zusammendrücken: Mit Daumen und Zeigefinger die weiche Stelle der Nase (unter dem Nasenbein) für 5–10 Minuten fest zusammendrücken.
Kühlen: Ein kalter Waschlappen oder eine Kühlkompresse im Nacken kann helfen, die Blutgefäße zu verengen und so das Nasenbluten zu stoppen.
Ursachen für Nasenbluten – Woher kommt das Blut?
Nasenbluten hat viele mögliche Ursachen. Die häufigsten Gründe sind:
Trockene Heizungsluft: Sie lässt die Nasenschleimhaut austrocknen und spröde werden.
Häufiges Naseputzen oder Nasenbohren: Dabei werden kleine Gefäße verletzt.
Infekte und Allergien: Entzündete Schleimhäute sind empfindlicher.
Bluthochdruck: Erhöhter Druck im Gefäßsystem kann spontane Blutungen auslösen.
Unfälle oder Stöße: Ein Schlag auf die Nase kann innere Verletzungen verursachen.
Medikamente: Besonders Blutverdünner wie ASS oder Marcumar können die Blutungsneigung verstärken.
Erkrankungen: In seltenen Fällen können Tumore, Gerinnungsstörungen oder Lebererkrankungen hinter dem Nasenbluten stecken.
Gerade bei häufigem Nasenbluten ist es sinnvoll, die Ursache ärztlich abklären zu lassen.
Wann wird Nasenbluten gefährlich?
Obwohl in den meisten Fällen Nasenbluten stoppen einfach gelingt, gibt es Situationen, in denen Vorsicht geboten ist:
Blutung dauert länger als 20 Minuten, obwohl korrekt gedrückt wurde.
Starkes oder wiederkehrendes Nasenbluten, ohne erkennbaren Grund.
Blut läuft in den Rachenraum und wird geschluckt.
Begleiterscheinungen wie Schwindel, Schwäche, Herzrasen oder Atemnot.
Blutung nach einem Unfall (z. B. Schädelverletzung): Hier kann es sich auch um eine gefährliche innere Blutung handeln.
In solchen Fällen ist ein Arztbesuch – oder sogar der Notruf – dringend angeraten.
Kinder und Nasenbluten – Was Eltern wissen sollten
Bei Kindern tritt Nasenbluten besonders häufig auf, meist aufgrund von Nasenbohren oder kleinen Stößen beim Spielen. Eltern sollten ihrem Kind erklären, wie man bei Nasenbluten stoppen kann – kindgerecht und ruhig. Besonders wichtig ist, dass das Kind den Kopf nicht nach hinten legt, auch wenn das oft intuitiv passiert. Eine liebevolle Begleitung und die Anwendung der oben genannten Maßnahmen reichen in der Regel aus.
Wenn das Nasenbluten jedoch regelmäßig auftritt oder sehr stark ist, sollte ein Kinderarzt hinzugezogen werden.
Hausmittel bei Nasenbluten – Was hilft wirklich?
Neben der klassischen Ersten Hilfe kursieren viele Hausmittel. Doch nicht alle sind sinnvoll.
Hilfreich können sein:
Meerwasser-Nasenspray zur Pflege der Schleimhaut (präventiv)
Salben mit Dexpanthenol, um die Nasenschleimhaut geschmeidig zu halten
Raumluft befeuchten – besonders im Winter
Weniger sinnvoll sind:
Watte in die Nase stopfen (führt oft zu erneutem Bluten beim Entfernen)
Kalte Gegenstände direkt auf die Nase legen (lieber in den Nacken)
Kopf nach hinten kippen
Auch wenn viele Menschen auf Hausmittel schwören, ist die wichtigste Maßnahme immer noch: Richtiges Zusammendrücken der Nasenflügel.
Nasenbluten vorbeugen – So schützen Sie Ihre Nase
Mit ein paar einfachen Tipps können Sie Nasenbluten oft schon im Vorfeld vermeiden:
Regelmäßiges Lüften und Luftbefeuchter nutzen – besonders im Winter
Nicht zu stark schnäuzen
Nasenbohren vermeiden (vor allem bei Kindern)
Nase mit Salben pflegen
Auf Bluthochdruck achten – regelmäßig kontrollieren lassen
Gesunde Ernährung mit Vitamin C zur Stärkung der Blutgefäße
Diese kleinen Maßnahmen tragen dazu bei, das Risiko zu senken – doch wenn es trotzdem passiert, wissen Sie nun, wie man Nasenbluten stoppen kann.
Fazit: Richtig handeln kann Leben retten
Auch wenn Nasenbluten meist harmlos ist, hilft es, vorbereitet zu sein. Besonders in stressigen Situationen ist es beruhigend, genau zu wissen, was zu tun ist – ob bei sich selbst, den eigenen Kindern oder Mitmenschen.
Deshalb empfehlen wir: Besuchen Sie einen Erste Hilfe Kurs bei der Erste Hilfe Akademie in Hildesheim. Dort lernen Sie nicht nur, wie man Nasenbluten stoppen kann, sondern auch viele andere lebensrettende Maßnahmen – verständlich, praxisnah und mit kompetenten Ausbildern.
Machen Sie sich fit für den Ernstfall – denn Erste Hilfe kann jeder lernen!